Im Januar bepflanzten wir mit vielen fleißigen Helfern den Grünstreifen am Waldrand entlang der Zufahrtsstraße zum Essinger Bouleplatz (Oskar-Stübinger-Straße). Die 100 Wildsträucher sind trotz sandigem Untergrund und sehr trockenheißen Sommerwochen dank mehrfacher Wässerung alle gut angewachsen. – Bericht
Damit ein Waldrand sich artenreich entwickeln kann, sollte er möglichst „gestuft“ sein und idealerweise von einem breiten Krautstreifen gesäumt werden. Bei Untersuchungen findet man genau in diesem Grenzbereich die höchste Zahl an Pflanzen- und Insektenarten.
Daher haben wir letzte Woche neben den Wildsträuchern einen 2-3 m breiten Kräuterstreifen ausgesät. Die verwendete Saatgutmischung besteht aus 55 Arten regionaler Herkunft, wie z.B. Flockenblumen, Natternkopf, Wiesen-Salbei, Lichtnelken, Königskerzen, Kartäusernelken u.a. Man hat festgestellt, dass Wildkräuter sich besser entwickeln, wenn sie möglichst aus der Region stammen. Im Bundesnaturschutzgesetz (§ 40) wurde 2020 aus diesem Grund festgelegt, dass bei Einsaaten und Pflanzungen in der freien Natur nur solche Pflanzen ausgebracht werden dürfen, die ihren genetischen Ursprung im betreffenden Gebiet haben. Bundesweit wurden 22 Ursprungsgebiete definiert. Die Regelung ist unter Fachleuten allerdings nicht unumstritten. Manche Naturschutzmaßnahme steht vor dem Problem, dass Wildblumen nur von wenigen spezialisierten Betrieben vermehrt werden und für viele Arten Lieferengpässe bestehen.
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