Mitmachaktion am Samstag, 06.05.2017

Die Mauereidechsen in der Katzenmilch haben jetzt Paarungszeit. Auf der von uns frei geschnittenen Setzsteinböschung können sie in der Sonne die dazu nötige Energie tanken. Und Dank der ortsfernen Lage bleiben sie trotz des Gewannenamens hier unbehelligt von Katzen (es ist wenig bekannt, aber Katzen fangen nicht nur Mäuse, sondern auch ganz gerne Eidechsen).

Mittlerweile treiben allerdings die Brombeerstöcke an der Mauer wieder kräftig aus und sollten zurückgeschnitten werden bevor sie den Eidechsen die Sonne nehmen. Ebenso müssten auch an der Lößböschung im nahegelegenen Hohlweg die nachtreibenden Holunderbüsche und die Verkrautung beseitigt werden, sonst beschatten sie die Bruthöhlen der Wildbienen zu stark.

Außerdem wollen wir bei der Gelegenheit noch ein paar Edelkastanienbäume in den Domterrassen pflanzen.

Wir rufen daher auf zu einem kleinen Arbeitseinsatz am kommenden Samstag (6.Mai) ab 10 Uhr – Treffpunkt vor der Dalberghalle. Wer erst später kommt, kann natürlich auch direkt hinkommen. Am besten anrufen, wo wir gerade sind (01577 6347 854).

Eckart Kleemann

Update Katzenmilch April 2017

Die Aktion war ein voller Erfolg! Die ersten Eidechsen sind eingezogen und sonnen sich bei 15 ° Celsius Ende April.

Das Reptil mit dem schönen lateinischen Namen Podarcis muralis war das Reptil des Jahres 2011.

Aufgrund des Rückgangs des Lebensraumes sowie der schlechten Zukunftsaussichten wurde die Mauereidechse in der EU-weit gültigen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) als streng zu schützende Art in den Anhang IV aufgenommen.

Mit wenig Aufwand haben wir ein sonniges Plätzchen für die Mauereidechse geschaffen!

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Ein kleines bisschen Wildnis

Der Frühling hat begonnen und in den Weinbergen sprießt es zwischen den Zeilen bereits vor dem Austrieb der Reben. Taubnessel, Ehrenpreis, Vogelmiere, Kleearten, Löwenzahn und andere Bodenbedecker bieten Blütenbesuchern stellenweise recht gute Tracht und erfreuen auch das Auge, soweit sie nicht von überwiegenden Grasanteilen verdrängt sind.  Aus Gründen des Boden- und Umweltschutzes, der Befahrbarkeit und auch der Rebengesundheit sind Bodenbegrünungen mittlerweile Standard im modernen Weinbau.

Die Wasser- und Nährstoffkonkurrenz mit den Rebstöcken erfordern jedoch spätestens ab Anfang Mai eine Reduzierung dieses spontanen oder eingesäten Bewuchses. Im Laufe der Saison wird er mehrmals mit dem Mulchgerät abgemäht, zerkleinert und das Schnittgut zur Zersetzung liegengelassen.

Auch der Bereich der Vorgewenden wird dabei kurz gehalten (das ist der ca. 8m breite Streifen vor den Zeilen, auf dem bei der Bearbeitung gefahren und gewendet wird).

Nicht jeder macht das so gründlich und gelegentlich sieht man auch Vorgewende, die nicht so „ordentlich“ dastehen, oder wo am Rand etwas stehengelassen wird. Wenn mal eine Stelle gar bis in den Sommer nicht abgemäht wird, wundert man sich, wie es darin “summen und brummen“ kann, während nebenan “tote Hose“ herrscht. Neben der Arbeitsersparnis können solche Flächen eine hervorragende Werbung für den Winzer sein, die jeder naturliebende Betrachter zu schätzen weiß.

Das Problem, warum das nicht alle so machen, ist vielleicht ein psychologisches: Eine „ordentlich“ bewirtschaftete Fläche war in früheren Zeiten überlebensnotwendig und kostete sehr viel Anstrengung. Es ist nicht verwunderlich, dass dies wohl jedem rechten Landwirt oder Winzer noch „instinktmäßig“ im Blut liegt – auch Kleingärtner sind da nicht anders. Und überhaupt, der Mensch liebt nun mal die Ordnung – sieht halt schöner aus.

Schönheit liegt allerdings im Auge des Betrachters und wer ein Auge für das vielfältige Leben in einem ungemulchten, blühenden Vorgewende-Randstreifen hat, wird diesen viel schöner finden. Wir möchten unsere Winzer (und auch Kleingärtner) an dieser Stelle animieren, ein wenig die Augen dafür zu öffnen und ein kleines bisschen Wildnis in ihren Vorgewenden, Gärten (und Gedanken) zuzulassen.


(Eckart Kleemann)

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