Müssen Obstbäume geschnitten werden?

Die meisten Hochstamm-Obstbäume auf unseren öffentlichen Grünflächen zeigen durch fehlende Schnittpflege einen dichten „Naturwuchs“. Für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild sind solche ungepflegten Bäume deshalb nicht wertloser. Sie bilden ein dichteres Astwerk aus und mehr Blüten als geschnittene, dafür allerdings kleinere und schlechter belichtete Früchte. Leider entwickeln sie sich oft unstabil und erleiden häufig bereits in frühem Alter Astabbrüche bei Fruchtbehang. (Im Foto unten ein Baum der bereits im Alter von 25 Jahren zusammenbricht). Ihr potentiell hohes Alter von 60-100 Jahren erreichen diese geschädigten Bäume gewöhnlich nicht. Obstbäume sind züchterisch bearbeitete Kulturpflanzen. Sie wurden im Vergleich zu Wildformen über Jahrtausende auf frühen Fruchtertrag und große Früchte selektiert, nicht auf stabilen Kronenaufbau.

Sie sind ähnlich etwa wie Haushunderassen im Vergleich zum Wolf weniger vital. Nichtsdestotrotz sind vor allem alte Sorten ein Kulturgut, das unbedingt erhaltenswert ist.
Will man langlebige und nutzbare Obstbäume, so muss man in der Jungbaumerziehung die Voraussetzungen schaffen. Das sind die 7-10 ersten Jahre bis zum Ertragsstadium. Damit die von uns in den letzten Jahren gepflanzten Jungbäume nicht so verwahrlosen wie die meisten Flurbereinigungskollegen, dürfen wir den Erziehungsschnitt nicht vernachlässigen. Dazu braucht es ein paar Grundkenntnisse. Um diese zu erlernen, bieten wir wieder für alle Interessierten einen kurzen Crashkurs und Demonstrationen an Jungbäumen an.
Treff am Samstag, 19.02.22 um 10 Uhr am Sportplatz.


Die letzten beiden Samstage praktizierten wir in kleiner Gruppe den Schnitt an Altbäumen. Trotz gemeinsam erarbeiteter Theorie (Öschbergkrone, Fruchtholzverjüngung, Schlankschnitt) stellten sich am Baum immer wieder Fragen, wie “muss der Ast weg oder lassen wir ihn dran? An welchem Seitenast leiten wir am besten ab? Welcher Ast eignet sich als Leitast? Muss noch mehr weg?…” usw.

Seminararbeit über Eh da-Flächenkonzept

Als Hausarbeit im Rahmen eines Moduls „Nachhaltiges Landmanagement“ reichten kürzlich Corinne Fischer und Lara Sophia von Ledebur an der Universität Göttingen eine Untersuchung des Eh da-Flächenkonzepts am Beispiel unserer Essinger Initiative ein.
Die Autorinnen haben uns netterweise erlaubt, die Arbeit auch auf unserer Webseite zur Verfügung zu stellen. Wir finden es toll, dass in Studiengängen das Thema Eh da-Flächen auf Interesse stößt.

Ihr wisst nicht, was eine SWOT-Analyse ist? Auf Seite 7 findet ihr den Begriff erläutert und auf Seite 21 ist die Analyse zusammengefasst.
Download hier

Obstbaumschnitt an einem Lehrbeispiel

Am letzten Samstag haben wir trotz nicht sehr angenehmer Temperaturen unseren kleinen Crashkurs Obstbaumschnitt durchgeführt. Zu sechst verarzteten wir exemplarisch einen ungepflegten Birnbaum am Ossoplatz „nach allen Regeln der Schnittkunst“.

Wer jetzt meint, da ist ja kaum ein Unterschied zu sehen, der täuscht sich. Die Kunst besteht ja gerade darin, den Baum nicht zu verstümmeln, sondern so zu schneiden, dass sein typischer Habitus erhalten bleibt.