Steinzeit

Sandsteinaktion 15.08.2020

Passend zum Gewannenamen „Am Steinernen Brückel“ haben wir am Samstag ein „Steinomobil“ auf der dort von uns betreuten Streuobstwiese erbaut.

Die koppelweise versetzte Beweidung dieser Fläche mit der von Gunter Mees ausgeliehenen kleinen Schafherde bewährt sich ausgezeichnet, um eine recht vielfältige Bodenvegetation zu erhalten. Der sanfte Tritt der Tiere sorgt auch dafür, dass immer genügend vegetationsfreie Flecken in der Grasnarbe vorhanden sind. Solche Stellen sind sowohl überlebenswichtig für viele Wildbienenarten, die ihre Bruthöhlen in besonntem offenem Boden graben, als auch zum Aussamen von Wildblumen. In Vergleich dazu sind auf einer gemulchten Fläche, bei der das Schnittgut zerkleinert auf der Fläche liegen bleibt, die mikroklimatischen Voraussetzungen am Boden wesentlich ungünstiger. Durch die Streuauflage findet in solchen Flächen eine geringere Erwärmung der obersten Bodenschicht statt und es herrscht auch in und unter der Streuschicht eine höhere Luftfeuchtigkeit. Zudem führen die Verrottungsprozesse zu einer pH-Wert-Absenkung und begünstigen konkurrenzstarke stickstoffliebende Pflanzen. Licht- und wärmeliebende Wildblumenkeimlinge können die Streuschicht nicht durchdringen und werden zurückgedrängt. Wird das Mulchgerät bodennah geführt, wie meist üblich, werden dabei leider auch viele Kleintiere, wie z.B. Eidechsen zerschreddert.

Extensives Beweiden oder schonendes Mähen mit hoch eingestelltem Balkenmähwerk schaden dagegen sowohl Wildbienen als auch Eidechsen viel weniger. Und Eidechsen suchen bekanntlich sehr gerne besonnte Steinhaufen auf, um Wärme zu tanken. Wundern sie sich also nicht, wenn sie den Kutschbock unseres Steinomobils demnächst von Reptilien besetzt vorfinden.

(Eckart Kleemann)


Eine Reptilienburg für Eidechsen

Am Samstag, den 15.08.2020 um 8:30 Uhr ist es so weit! Wir bauen die erste Reptilienburg am Steinernen Brückel.

Genügend Steine sind vorhanden, die jetzt nur noch von fleißigen Helfern von unserer Blühwiese am Skaterplatz ans Steinerne Brückel transportiert werden müssen.

Wir benötigen dafür:

  • Handschuhe
  • festes Schuhwerk

Ist die Reptilienburg fertig angelegt, heißt es abwarten.

Die kleinen, scheuen Eidechsen bevorzugen meistens den natürlichen Look und der muss sich mit der Zeit erst einstellen.

Neue Panoramabank auf dem Sonnenberg

Sonnenuntergang-Pfaffenhohl

Der Lockdown lockte hinaus in Wald und Feld – die Essinger Landwirte staunten nicht schlecht über die „Heerscharen“ von Spaziergängern und Radfahrern in unserer Flur.

Und auch jetzt noch im Sommer ziehen viele Mitbürger die Naherholung einer Urlaubsreise vor.

Vielleicht bleibt auch in Zukunft etwas davon „hängen“ und unsere direkte Umgebung wird wieder mehr wertgeschätzt. Für diesen begrüßenswerten Boom der Naherholung braucht es auch genügend attraktive Sitzbänke an markanten Plätzen.

Wir trafen uns daher am Samstag auf dem Sonnenberg, um einen neuen „Panoramaplatz“ direkt an der großen Wegkreuzung bei der Pfaffenhohl einzurichten.

Es ist mittlerweile schon das dritte Modell unserer bewährten „Baureihe“, hergestellt von der Forstwerkstatt Taubensuhl. Die Füße bestehen aus harten, wetterfestem Stammstücken der Edelkastanie, Sitzfläche und Lehne aus Douglasie.

Aufbau der Bank in knochentrockenem Boden

Der neue Platz liegt unter dem Kronendach von zwei Kirschbäumen und der Blick schweift westlich von der Haardt bei Frankweiler nach Osten bis über die drei Essinger Kirchtürme hinweg. Besonders der abendliche Sonnenuntergang lässt sich hier herrlich genießen.

Lauschiger Sonnenuntergang

Wir hoffen nun, dass viele Spaziergänger den neuen Sitzplatz nutzen.

Und übrigens, Bedenken wegen der Strahlenbelastung durch den Funkturm in der Nachbarschaft, können wir beruhigen. Messungen zeigten uns, dass diese gerade dort sogar geringer ist als im Dorf. Wahrscheinlich sind die Strahlen nicht nach unten, sondern radial nach den Seiten gerichtet, sodass man sich dort quasi unter einem Schirm befindet.

Staffelmahd und Heuernte

Heumahd

… so geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei, der Bauer, der erntete das duftende Heu. Er mäht das Getreide, dann drischt er es aus. Im Winter da gibt es manch fröhlichen Schmaus.

In Anlehnung an die 3. Strophe des Liedes „Im Märzen der Bauer…“ hat sich die eh da – Initiative, bei typischem Heuwetter – heiß und gewittrig, an die diesjährige Staffelmahd der angelegten Blühflächen und der sich anschließenden Ernte der getrockneten Kräuter und Gräser gemacht. Zum Mähen konnten wir unseren Balkenmäher einsetzen. Für das Zusammenrechen und Aufschichten des Heus bedurfte es Handarbeit mit Rechen und Heugabeln.

zusammenrechen an der Liebesinsel
zusammenrechen an der Liebesinsel

Wer dabei noch nicht genug ins Schwitzen gekommen war, konnte sich beim Springen in die Heuhaufen austoben.

was für ein Haufen
was für ein Haufen

Danke an alle Helferinnen und Helfer. Es hat mal wieder viel Spaß gemacht.

Eh da Apfelsaft ausverkauft

Der Saft der Ernte 2019 ist ausverkauft.

Herzlichen Dank an alle Apfelsaft-Genießer, die mit ihrem Kauf die Pflege und Aufwertung der eh da-Flächen in Essingen unterstützen.

Neuen Apfelsaft gibt es voraussichtlich Ende September/Anfang Oktober.

Beweidung des Steinernen Brückls

unsere neuen "Rasenmäher"

Unser neues Weidezaungerät mit An/Abschaltknopf ist gestern eingetroffen.

Es wird heute noch installieren.

Die Rübenpellets zeigen bereits Wirkung. Die Herde kommt beim Betreten der Koppel schon angerannt in Erwartung der Leckerli.

Eines frißt bereits aus der Hand.

Wir haben sie Heidi getauft, weil sie kleine Hörner hat und aussieht wie eine Gemse – und ihr Lamm heißt Anton).

Das zweite Muttertier kommt auch schon näher. Wir nennen sie “Lady Gaga”, weil sie so einen extravaganten Haarschnitt trägt.

In der Betreuungstabelle haben sich schon einige eingetragen. Mal sehen, wie gut sich unsere vierbeinigen Rasenmäher so machen….

Pflege der Wildblumenflächen

Wildblumenfläche am Sportplatz

Auch Wildblumenwiesen müssen gemäht werden. Um Mitte Juni ist die Zeit des ersten Schnitts bei traditionell bewirtschafteten zweischürigen Heuwiesen. Daher wollen wir diese Woche an den von uns betreuten Flächen am Pleck und unterhalb der Liebesinsel eine Teilmahd durchführen.

Wer gerne den Duft von frischem Heu erleben möchte, kann uns gerne helfen beim zusammenrechen des Mähgutes. Wir treffen uns dazu am Samstagnachmittag, den 27.06.2020 um 14 Uhr am Sportplatz. Wer hat, bringe bitte Heurechen und -gabeln mit. Wenn das Wetter es zulässt, können wir ja im Anschluss auf unserer frisch gemähten Streuobstwiese am Pleck noch  etwas zusammensitzen auf Heuhaufen – selbstverständlich jeder auf seinem eigenen in 1,5m Distanz.

Häufigkeit und Zeitpunkt der Mahd beeinflussen stark den Artenreichtum und die Artenzusammensetzung von Blumenwiesen. Bei starkem Graswuchs ist es günstig, eher noch früher bereits ab Ende Mai zu mähen, um den konkurrenzschwächeren Kräutern ausreichend Licht und Luft zu verschaffen.

Bei schwachem Graswuchs hingegen kann eine Mahd erst im Spätsommer für die Wildblumen förderlicher sein, damit sie ausblühen und sich versamen können.

Um Keimlinge nicht durch eine verfilzte Mulchschicht zu beeinträchtigen, rechen wir das Mähgut von der Fläche herunter.

Eine Mahd ist immer ein starker Eingriff in das Kleintierleben der Grünfläche. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei rotierenden Mähgeräten (Trommel- und Kreiselmähern oder Mulchgeräten) nur ca. 20 Prozent der Insekten überleben. Bei Mahd mit Mähbalken ist die Verlustrate deutlich geringer (ca. 50 Prozent). Aus diesem Grund haben wir uns im vergangenen Jahr einen Mähbalken angeschafft.

Etwas abmildern lässt sich der Eingriff noch, wenn Teilflächen stehen bleiben, in welche die Kleintiere nach der Mahd aus dem liegenden Heu abwandern können. Auch wenn es dem Ordnungssinn mancher Betrachter widerspricht, wollen wir daher bewusst einige Areale stehen lassen.

Für den Spätsommer haben wir geplant, auf noch 4 weiteren Flächen eine Wildblumenmischung auszusäen. Die Mischung enthält ca. 40 Arten aus regionaler Herkunft.

Die Mahd wird also in den kommenden Jahren zu unserer regelmäßigen „Vereinsarbeit“ werden müssen. Wir hoffen, damit wenigstens auf Kleinflächen etwas Artenvielfalt zu schaffen wie es sie auf früheren Heuwiesen mal gab.


Arbeitseinsatz an der Katzenmilch, am Ossoplatz und am Pleck

Katzenmilch Juni 20

In den vergangenen Tagen haben wir einige Rückschnittarbeiten vorgenommen. An der Katzenmilch sind die Sandsteinmauern nun wieder voll besonnt und laden die dort wohnenden Eidechsen zum ausgiebigen Sonnenbaden ein.

Einige prächtig gewachsene Gewöhnliche Eselsdisteln (Onopordon acanthium) finden sich ebenfalls dort (siehe Foto). Die Gewöhnliche Eselsdistel gehört wie alle Distelarten zur Familie der Korbblütler. Sie ist zweijährig, der mächtige Blütenstand erscheint erst im zweiten Lebensjahr zwischen Juli und September. Eselsdisteln sind eine wertvolle Wildbienen- und Schmetterlingsweide.

Seit dem 13. Jahrhundert ziert die Distel übrigens das schottische Königswappen und ist die Nationalblume Schottlands. Disteln sollen der Sage nach mit ihrem pieksenden Laub geholfen haben, einen heimlichen Nachtangriff barfüßiger Wikinger zu vereiteln.

Am Ossoplatz haben wir rechts und links entlang des neu anzulegenden Blühstreifens Gras und Brombeerranken entfernt, damit der bereits einmal geeggte Blühstreifen nicht zuwächst.

Die Obstbäume oberhalb der Streuobstwiese „Am Pleck“ erhielten einen Freischnitt um die Baumscheiben herum, so dass Clematis und Hopfen keine Chance habe die Bäume zu überwuchern. Ebenso haben wir rund um die dort gepflanzten Wildrosen gemäht.

In den nächsten Wochen, nach der Schur, steht der Auftrieb unsere „Leihschafe“ auf die von uns betreute Streuobstwiese am „Steinernen Brückel“ an. Wir freuen uns bereits auf das Schafehüten und geben zeitnah den „Hütewochenplan“ zum Eintragen heraus.

Des Weiteren werden wir ab Juni zum Helfereinsatz für die Staffelmahd der angelegten Blühflächen aufrufen.

Termine sind wie immer auch im Amtsblatt oder hier unter Events zu finden.

Vielen Dank an die Rose Druck GmbH aus Landau

Osterhase in der Brühlstraße

Es gibt auch noch erfreuliche Nachrichten in dieser Krisenzeit.

Von der Druckerei Rose GmbH in Landau hat die Eh da-Initiative kürzlich eine Spende in Höhe von 500 € erhalten! Das hilft uns sehr und motiviert uns in unseren ehrenamtlichen Bemühungen um eine Verbesserung der Artenvielfalt in den nicht bewirtschafteten Flächen unserer Gemarkung.

Da wir zur Zeit leider keine Treffs und gemeinsame Aktionen durchführen können, möchten wir allen Mitgliedern und Helfern Gesundheit und frohe Ostern wünschen.

Wenn Obstbäume über die Stränge schlagen

Baum nach dem Schnitt

Ja, so etwas gibt es, und gar nicht so selten.
Wir erlebten es anschaulich beim Abschluss unserer diesjährigen Schnittübungen an Obst-Hochstämmen.
Baum Nr. 50 am Schinderhöbel, gepflanzt in der Flurbereinigung Essingen III im Jahr 1999, also eigentlich ein Apfelbaum in den besten Jahren. Doch was fanden wir vor?
Einen unter seiner eigenen Fruchtbarkeit leidenden, entkräfteten Burschen mit mehreren dicken, abgebrochenen Ästen, welche die ganzen Äpfel nicht mehr tragen konnten.
Im Kroneninneren ein Dickicht von nach innen gewachsenen Schossen und sehr viel nach unten hängendes Holz ohne Licht. Dieser „abgewrackte“ Baum hatte sich völlig verausgabt und musste dringend „chirurgisch“ behandelt werden.

Baum vor dem Schnitt
Baum vor dem Schnitt

Wir unterzogen unseren „Patient“ einer zweistündigen Operation. Jetzt erhält er in der gesamten Krone wieder Licht und kann sich neu aufbauen. In den kommenden Jahren müssen wir ihn allerdings beobachten und nötigenfalls mit Nachoperationen korrigieren, falls er wieder so „über die Stränge schlägt“.