Wir sind Preisträger!

Eine großartige Anerkennung unseres Engagements. Wir sind bundesweiter Themensieger in der Kategorie Nachhaltigkeit des Deutschen Nachbarschaftspreises 2021.
Seit 5 Jahren wird dieser Preis verliehen von der Nebenan-Stiftung. Neben der Kategorie Nachhaltigkeit wurden noch Themensieger geehrt in den Kategorien Generationen, Kultur & Sport, Öffentlicher Raum und Vielfalt. Näheres auf der Seite: https://www.nachbarschaftspreis.de/
Die feierliche Preisverkündung fand am 03.11.2021 unter strengen Coronaauflagen mit beschränkter Teilnehmerzahl auf der Bühne des City-Kino Wedding in Berlin statt. Zu jedem Projekt wurde ein kurzes Video vorgeführt und den eingeladenen Vertretern (Elke Bierle-Ehrstein und Eckart Kleemann) anschließend die Siegerurkunde überreicht.

Elke mit Preisurkunde und Blumenstrauß in der Berliner U-Bahn


Die Preise sind dotiert mit 5.000 Euro Preisgeld. Darüber hinaus wurden für jedes Bundesland Landessieger gekürt mit Preisgeldern von jeweils 2.000 €. Es waren allesamt tolle Projekte, die sich ehrenamtlich für ein besseres Zusammenleben in unserer Gesellschaft einsetzen. Nach der Preisverleihung hatten wir bei „Häppchen und Sekt“ Gelegenheit, mit Stiftungsmitarbeitern und anderen Teilnehmern interessante Gespräche zu führen.

Die Preisbekanntgabe als große Überraschung und Impressionen von der Apfelernte
aus der Live-Übertragung in Berlin

Apfelernte 2021

Am Wochenende 9./10. Oktober versammelten wir uns bei herrlichem Herbstwetter um die Äpfel von den Bäumen schütteln. Der Behang war zwar meist schwach und manche wollten nicht runterfallen, aber gemeinsam mit vielen Helfern wurden die Kisten trotzdem voll.
Am Ende konnten wir mehr als 2 Tonnen zur Kelterei bringen. Nachmittags genossen wir bei einer üppigen Vesper die angenehm wärmende Oktobersonne in der Apfelanlage. Es hat viel Spaß gemacht.
Diesmal hat uns ein aus Berlin angereistes professionelles Filmteam begleitet und einige Szenen aufgenommen und Interviews durchgeführt. Daraus soll anlässlich unserer Bewerbung  zum Deutschen Nachbarschaftspreis ein Kurzvideo geschnitten werden.
Vielen Dank an Groß und Klein für den tollen Tag!



Eine “Stoppelgruppe” beerntete” mit Schüttelhaken bewaffnet in der Gemarkung verstreute Einzelbäume.

Am Montagmorgen kam dann der Essinger Teenietreff zum Ernteeinsatz auf den Obstwiesen am Silbersee und bei der Schule. Auch das Filmteam war wieder dabei. Wir sind sehr gespannt auf das Video und vor allem, ob wir unter den Preisträgern sind. Die Preisverleihung findet am 3.November statt und man soll sie auch Live verfolgen können.

Ein neues Spiel: Das “Apfel-Kreuzfeuer” oder “wer kriegt den faulen Apfel ab”.

Spätsommerarbeiten

Am Samstagmittag trafen wir uns in einer kleinen Gruppe zur Pflege unseres schönen Platzes und der Obstbäume bei der Sitzbank am Pleck. Um den dies Jahr sehr üppigen Bewuchs auf der Streuobstwiese zu bändigen, kam unsere neue Motorsense zum Einsatz.

Ebenso mussten die von Clematis überwachsenen und von dichtem Brombeergestrüpp bedrängten Obstbäume freigeschnitten werden. Das Mähgut sammelten wir wie gewohnt ein und schichteten es zu Häufen auf.

Bei herrlichem Spätsommerwetter blieb danach noch Zeit für ein gemütliches „after-work-Picknick“.

Heuernte nachgeholt

Unsere im letzten Herbst ausgesäten Wildblumenflächen haben im Mai/Juni schön geblüht, vor allem mit einjährigen Arten wie Klatschmohn und Kornblumen.

Spätestens im Juni hätten diese gemäht werden sollen, um Dauerarten und Spätblühern Platz zu machen. Leider gab es erst ab 19.Juli stabiles Sommerwetter, und wir konnten die Mahd mit unserem Balkenmäher endlich nachholen. Es gelang nicht optimal, da die verblühte Pracht durch die Regenfälle teilweise am Boden lag.

Ungefähr ein Viertel der Flächen lassen wir stehen bis nächstes Jahr. So haben Kleintiere Zeit, sich in diese Teilflächen zurückzuziehen. Die Samenstände können dann aussamen oder als Vogelnahrung dienen und die dürren Stengel als natürliche „Insektenhotels“.

Nachdem das Mahdgut getrocknet war, rückten wir gemeinsam mit Rechen und Gabeln zur Heuernte an. Es hat Spaß gemacht, auch wenn wir ganz schön ins Schwitzen kamen.

Nachdem wir das geschafft hatten, versammelten wir uns am nächsten Morgen zum Grillen, Klönen und Abhängen auf der frisch gemähten Wiese bei der Aussichtsbank am Pleck.
(Eckart Kleemann)

Wir haben Nachwuchs bekommen

Seit Wochen hatte eines unserer Schafe am Steinernen Brückel einen auffällig dicken Bauch und am 27.Juli wurde der Euter prall. Am nächsten Morgen war es dann so weit.  Um 9 Uhr radelte ich zur Kontrolle hin und hörte schon von weitem ein zartes Blöken. Zwei Lämmer waren gerade frisch geboren. Das Muttertier hatte sie schon brav abgeleckt. Die Fruchtblase hing noch während sie schon tapsig nach den Zitzen drängten.
(Eckart Kleemann)

Pflanzung einer Geburtstagslinde

Noch hängen ihre Blätter etwas schlaff, die „Entlassung“ aus der Baumschule und der Fahrtwind auf dem Hänger an den neuen Standort bei der Sitzbank am Pleck waren wohl eine Strapaze.

Am vergangenen Freitag bekam unser Mitglied Florian Bernstorff von seinen Kollegen der Uni Landau eine hochstämmige Winterlinde zu seinem 50ten vor Ort „überreicht“. Für ihn eine schöne Überraschung. Nun kann er jederzeit gemütlich von der Sitzbank aus der Entwicklung seines Halbjahrhundertbaums zusehen.  

„Almauftrieb“ am Steinernen Brückel

Mitte Juni erreicht die Vegetation auf unserer Streuobstwiese am Steinernen Brückel ihren Höhepunkt. Um die recht artenreiche Wiese zu pflegen und zu erhalten, leiht uns der ortsansässige Schäfer Gunter Mees dankenswerterweise schon seit zwei Jahren einen kleinen Trupp seiner Schafherde aus. Diesmal sind es vier stämmige Muttertiere der Rasse Suffolk. Wie gewohnt, haben wir dafür einen „Betreuungsdienst“ organisiert. Täglich schaut jemand vorbei, um Tränkeimer und Elektrozaun zu kontrollieren und gelegentlich unsere Helfer mit einem Leckerli zu belohnen und sie ein wenig zu kraulen.

Wer also unseren Leihtieren gern mal in die Augen schauen und tierisches Vertrauen verspüren möchte, hat hier die Gelegenheit.

Wir beweiden die Fläche in mehreren kleinen Etappen. So sind die zuerst beweideten Flächen bereits wieder nachgewachsen bis die Schafe an der letzten angelangt sind. Den Kleintieren in der Krautschicht verbleiben so immer Rückzugsbereiche. Durch den Tritt der Schafe entstehen viele kleine, offene Bodenstellen, in denen Samen auskeimen können, die in einer dichtbewachsenen Grasnarbe keine Chance hätten – ein Unterschied zur reinen Mähnutzung. Die Schafe selbst bringen das neue Saatgut dabei oft im Fell gleich mit.

In Bayern werden seit einigen Jahren von mehreren Kommunen öffentliche Flächen mit naturschutzfachlicher Zielstellung beweidet. Bei der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege kann man eine Online-Datenbank dieser Beweidungsprojekte aufrufen (Link). Die Stadt Augsburg titulierte sich schon als „Beweidungshauptstadt Bayerns“. Auch in Essingen wird auf ein paar Flächen der Naturschutzbehörde im Rahmen der Biotopbetreuung die Beweidung praktiziert und gefördert. So bleibt wenigstens auf diesen Flächen zahlreichen Kleintieren ein „Mulchschicksal“ erspart.
(Eckart Kleemann)

Von Mehl- und Wurstschwalben

Ist es vielleicht das Mehl in der Backstube, welches die Mehlschwalben immer wieder zum Nestbau unter dem Dachtrauf der Bäckerei Scheurich am Luitpoldplatz in Essingen lockt? Gegenüber an der Metzgerei Frech sind das dann „Wurstschwalben“? Nein, natürlich nicht.

Es ist die Toleranz der Hausbesitzer gegenüber diesen Mitbewohnern, die deren Nester dulden. Ein Grund mehr, im Ort einzukaufen. Leider gibt es in Essingen auch Hausbesitzer, welche Mehlschwalbennester entfernen, was gesetzlich verboten ist. Oder sie installieren gar hässliche Metalldornen an der Wand, um diese nützlichen Vögel zu vergrämen. Dabei lässt sich mit einfachen Kotbrettern die Verschmutzung der Fassade verhindern. Seit Menschengedenken sind Mehl- und Rauchschwalben Mitbewohner an Gebäuden und erfüllten die sommerliche Geräuschkulisse unserer Dörfer mit ihrem munter schwätzenden Gezwitscher, welches leider immer weniger zu vernehmen ist. Ungenügende Nahrungsgrundlage durch starken Insektenschwund, fehlende Lehmpfützen zum Nestbau, nächtliche „Lichtverschmutzung“, zu glatte Fassaden und abweisende Hausbesitzer sind die Ursachen. Dazu kommen noch die vielen Gefahren auf dem jährlichen Zug nach Afrika.

Warum überhaupt nehmen sie diese Strapaze jedes Jahr auf sich und bleiben nicht einfach in den warmen Tropen? Die Erklärung: Am Äquator ist es nur 12 Stunden pro Tag hell, während sie bei uns im Sommer von morgens halb fünf bis abends halb neun, also ca. 16 Stunden lang, Mücken jagen können, um die hungrigen Jungschnäbel über der Backstube zu stopfen.

Neben Mehlschwalben, die ihre Nester meist außen an Gebäuden unter Dachvorsprüngen anbringen, gibt es auch noch die Rauchschwalben, bekannt als „Stallvögel“, weil sie traditionell in Ställen und Scheunen nisten, neuerdings manchmal auch in Parkhäusern. Während die Mehlschwalben leicht an ihrer bauchseitig „mehlig“ weißen Färbung und dem ebenso weißen Bürzel erkennbar sind, zeigen die Rauchschwalben unterseits eine dunklere „rauchweiße“ Farbe und sind an Bürzel und Kehle nicht weiß. Außerdem haben sie einen deutlich stärker gegabelten Schwanz.

Damit die Schwalben nicht das gleiche Schicksal erleiden wie der Storch, welcher 1973 als Brutvogel in Rheinland Pfalz ausgestorben war und erst mühsam wieder angesiedelt werden musste, appellieren wir an alle Hausbesitzer, Mehlschwalben und andere Gebäudebrüter nicht als Verschmutzer, sondern als willkommene Mitbewohner zu betrachten. Gerne beraten wir sie bei der Anbringung von Kotbrettern, Kunstnestern und dem Anlegen von Lehmpfützen. (Mail: vorstand@ehda-essingen.de)

Aufräumen auf den Streuobstwiesen

Wer kennt Myrobalanen? Man nennt sie auch Kirschpflaumen, in manchen Gegenden auch „Dergelkersch“ (hochdeutsch: Türkenkirsche). Ihre weißen Blüten erscheinen bereits vor allen anderen Obstarten und fallen in diesen Tagen besonders auf. Von Laien werden sie oft mit Schlehen verwechselt, da sie auch ähnlich sparrig bedornte Gebüsche bilden können. Sie blühen jedoch schon ein paar Tage früher und wer genau hinschaut, entdeckt zwischen diesen Gebüschen nicht selten alte Stämme von Zwetschgenbäumen, die manchmal schon lange abgestorben sind. Ihre Wurzeln leben allerdings weiter und bilden um den Mutterbaum Ausläufer, aus denen viele Myrobalanen hervorgehen können. Aus einzelnen Zwetschgenbäumen werden so ganze Myrobalanen-Hecken. Das erklärt sich ganz einfach damit, dass sie bei der Anzucht der Zwetschgen als Veredlungsunterlagen verwendet wurden. Alle unsere Pflaumen-, Reineclauden- und Mirabellen-Sorten sind übrigens aus Kreuzungen von Schlehen und Myrobalanen entstanden.

Myrobalanen neben abgestorbenem Zwetschgenbaum (Pfeil)

Für uns markiert die Blüte der Myrobalanen einen guten Zeitpunkt, nach dem beendeten Obstbaumschnitt die Streuobstwiesen„aufzuräumen“. Letzten Samstag trafen wir uns dazu bei der Aussichtsbank am Pleck. Zunächst mussten wir das auf der Fläche noch herumliegende Schnittholz kleinschneiden und zusammentragen. Danach erweckten wir unseren frisch geschmierten Balkenmäher aus seiner Winterruhe, um das dürre Bodengestrüpp und die aufkommenden Brombeer- und Hartriegel abzumähen.

Dies erscheint zunächst nicht gerade naturfreundlich. Um eine artenreiche Krautvegetation aufrechtzuerhalten ist jedoch die regelmäßige Mahd unerlässlich. Wir hatten bewusst die hochgeschossene Vegetation über Winter stehen gelassen. Die dürren Stängel und vor allem die Hohlräume im Stängelinneren sind für viele Insekten wichtig zum Überwintern. Zusammen mit den Samenständen dienen sie Vögeln als natürliches Winterfutter. Um wieder Platz für den in den Startlöchern stehenden Neuaustrieb zu schaffen, ist es jedoch ratsam, die dürren Altbestände jetzt abzumähen.

Ganz wichtig: Der etwa 10 cm hoch eingestellte Balkenmäher verschont dabei die bodennahen Blattrosetten und die abgemähten dürren Stängel bleiben weitgehend unversehrt auf der Fläche liegen. Noch nicht geschlüpfte Insekteneier oder Larven können in den kommenden warmen Tagen auch aus den liegenden Stängeln noch schlüpfen. Im Laufe des Sommers verrotten die alten Stängel. Es wurde nachgewiesen, dass diese Methode wesentlich artenschonender ist als Geräte, welche mit schnell rotierenden Schlegeln oder Messern das Mähgut zerhäckseln.

Nachtrag 29.03.21: Gestern haben wir auch auf der Obstwiese am Steinernen Brückel  die Frühjahrsmahd durchgeführt (siehe Foto, Myrobalanen im Hintergrund). Da die 16 Jungbäume dort aufgrund der letzten beiden Trockensommer nur schwachen Zuwachs zeigen, haben wir auch gleich die Baumscheiben gründlich freigehackt. Wir überlegen, ob wir bei wiederholter Trockenheit versuchen, den Wuchs mit Wassersäcken zu fördern.
(Eckart Kleemann)

Rückblick Obstbaumschnitt ist 2021

Die Obstbaumblüte kündigt sich mit schwellenden Knospen an und die Bäume kommen in Saft. Der Winterschnitt wird jetzt von uns beendet. Ein kurzer Rückblick:

  • Viele Obstbäume in der Flur werden sehr von Wildsträuchern oder eigenen Wurzelauswüchsen bedrängt. Will man sie erhalten, müssen sie freigeschnitten werden. Bei manchen war es höchste Zeit.
Da müssen Profis ran….
  • Wir waren insgesamt an 5 Nachmittagen jeweils zu Zweit unterwegs, schnitten ungefähr 40 Bäume frei und beseitigten auch viele Bruchäste aus den Kronen.
  • Mit dem eigentlichen Obstbaumschnitt begannen wir am 20.02.2021 auf der Streuobstwiese am Steinernen Brückel. 35 Bäume mussten hier geschnitten werden. Da wir sie bereits letztes Jahr einigermaßen in Façon gebracht hatten, war der Schnittaufwand nicht zu hoch.
    Zunächst wurden in einem Crashkurs vor Ort die Grundkenntnisse der naturgemäßen Kronenerziehung erläutert, natürlich mit vorschriftsmäßigem Abstand. Gleich im Anschluss ging es in Zweierteams „ans Holz“. Die anfängliche Unsicherheit und Schnittscheu legte sich bald und in der steigenden Vorfrühlingssonne kamen manche sogar in Schwitzen.
  • Am folgenden Samstag, 27.02.21, übten wir bei herrlichem Vorfrühlingswetter den Erziehungsschnitt an von uns in den letzten 3 Jahren nachgepflanzten Bäumen (33 Bäume).
  • Im Laufe der Woche waren die Bäume auf unserer Streuobstwiese am Pleck an der Reihe und auf der Essinger Schulobstwiese, insgesamt nochmal rund 40 Bäume.

Die größte Herausforderung zu guter Letzt waren zwei praktisch noch nie geschnittene, sanierungsbedürftige Bäume am Schinderhöbel. Da fällt ein Haufen Holz an und man braucht zu zweit schon mal zwei Stunden pro Baum. Wir sind gespannt, wie die beiden Bäume auf die „Radikalkur“ reagieren werden. Hier ein vorher-nachher Bild: