Pflege der Wildblumenflächen

Wildblumenfläche am Sportplatz

Auch Wildblumenwiesen müssen gemäht werden. Um Mitte Juni ist die Zeit des ersten Schnitts bei traditionell bewirtschafteten zweischürigen Heuwiesen. Daher wollen wir diese Woche an den von uns betreuten Flächen am Pleck und unterhalb der Liebesinsel eine Teilmahd durchführen.

Wer gerne den Duft von frischem Heu erleben möchte, kann uns gerne helfen beim zusammenrechen des Mähgutes. Wir treffen uns dazu am Samstagnachmittag, den 27.06.2020 um 14 Uhr am Sportplatz. Wer hat, bringe bitte Heurechen und -gabeln mit. Wenn das Wetter es zulässt, können wir ja im Anschluss auf unserer frisch gemähten Streuobstwiese am Pleck noch  etwas zusammensitzen auf Heuhaufen – selbstverständlich jeder auf seinem eigenen in 1,5m Distanz.

Häufigkeit und Zeitpunkt der Mahd beeinflussen stark den Artenreichtum und die Artenzusammensetzung von Blumenwiesen. Bei starkem Graswuchs ist es günstig, eher noch früher bereits ab Ende Mai zu mähen, um den konkurrenzschwächeren Kräutern ausreichend Licht und Luft zu verschaffen.

Bei schwachem Graswuchs hingegen kann eine Mahd erst im Spätsommer für die Wildblumen förderlicher sein, damit sie ausblühen und sich versamen können.

Um Keimlinge nicht durch eine verfilzte Mulchschicht zu beeinträchtigen, rechen wir das Mähgut von der Fläche herunter.

Eine Mahd ist immer ein starker Eingriff in das Kleintierleben der Grünfläche. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei rotierenden Mähgeräten (Trommel- und Kreiselmähern oder Mulchgeräten) nur ca. 20 Prozent der Insekten überleben. Bei Mahd mit Mähbalken ist die Verlustrate deutlich geringer (ca. 50 Prozent). Aus diesem Grund haben wir uns im vergangenen Jahr einen Mähbalken angeschafft.

Etwas abmildern lässt sich der Eingriff noch, wenn Teilflächen stehen bleiben, in welche die Kleintiere nach der Mahd aus dem liegenden Heu abwandern können. Auch wenn es dem Ordnungssinn mancher Betrachter widerspricht, wollen wir daher bewusst einige Areale stehen lassen.

Für den Spätsommer haben wir geplant, auf noch 4 weiteren Flächen eine Wildblumenmischung auszusäen. Die Mischung enthält ca. 40 Arten aus regionaler Herkunft.

Die Mahd wird also in den kommenden Jahren zu unserer regelmäßigen „Vereinsarbeit“ werden müssen. Wir hoffen, damit wenigstens auf Kleinflächen etwas Artenvielfalt zu schaffen wie es sie auf früheren Heuwiesen mal gab.


Blütentraum am Hinkelstein

Unsere im letzten Jahr angelegten Wildblumenaussaaten zeigen nun endlich ihre Blütenpracht. Die Keimung im trockenen Sommer 2018 war ja etwas enttäuschend und es sah schon so aus, als würde der Graswuchs die Wildkräuter wieder überwuchern.

Hinkelstein in Essingen

Jedoch jetzt, ein Jahr später, entwickeln sich die Flächen doch noch schön bunt und artenreich. Wir wollen auch weiterhin versuchen, auf möglichst vielen gemeindeeigenen Flächen solche Wildblumen wieder anzusiedeln.

Erster Einsatz Trockenmauerbau

Zu sechst trafen wir uns, um mit dem Bau einer Trockenmauer zu beginnen. Es ist euch wahrscheinlich bekannt, dass besonders für Eidechsen, aber auch für viele fugenbewohnende Insekten und andere kleine Tiere Trockenmauern und Steinhaufen wichtige Lebensräume sind, die jedoch in unserer Landschaft rar sind. Das hat uns bewogen, in einer besonnten Böschung am Rand des von uns gepflegten Streuobstgrundstückes am Pleck ein solchen “Steinbiotop” anzulegen. Zunächst musste das dichte Gestrüpp beseitigt und mit Spaten eine Bodenstufe geschaffen werden. Dann galt es, die beim nahen Skaterplatz seit zwei Wochen zwischengelagerten Steine portionsweise zu holen und stabil in die Böschung zu setzen.

Wie schnell die Eidechsen besonnte Steine zum Aufwärmen und die Lücken als Rückzugsräume annehmen, konnten wir bereits beim Aufladen feststellen. Eine weibliche Zauneidechse nahm gerade ihr Sonnenbad auf dem Steinhaufen und ließ sich auch von unserer lauten Unterhaltung nicht davon abhalten und erst als wir sie aus einem halben Meter Entfernung fotografierten, zog sie sich zwischen die Steine zurück. Da unsere Trockenmauer nur 100 m entfernt davon aufgebaut wird, wird sie wohl mit ziemlicher Sicherheit auch bald besiedelt.

Zauneidechse
Zauneidechse

Der Mauerbau ging gut voran und machte auch sichtlich Spaß. Es zeigte sich mal wieder: Zusammen in einer netten Truppe lässt sich an einem Samstagvormittag einiges zustande bringen. Während zwei Mann vor allem mit dem Mauerbau beschäftigt waren, holten die anderen die Steine bei und befreiten ein paar Obstbäume von hochrankendem Hopfen und Geißblatt und nahmen den „Schröpfschnitt“ an unseren Wildblumenflächen vor. Dieser ist ca. 6-8 Wochen nach der Aussaat unbedingt erforderlich, sonst können sich die zarten Wildblumenkeimlinge nicht gegen die wuchsstarke Konkurrenz von schnellwachsenden Melden, Amaranth, Winden usw. durchsetzen. Tja, auch bei einer Wildblumenaussaat gibt es paradoxerweise ein “Unkrautproblem”. Beim Schröpfschnitt mäht man daher die Fläche vorsichtig in ca. 10 cm Höhe, sodass die Keimlinge es leichter ans Licht schaffen. Wir sind sehr gespannt über die weitere Entwicklung der Aussaatflächen.

Die Trockenmauer möchten wir noch bis zum Herbst fertigzustellen. Danach wollen wir hinter der Mauer eine Wildrosenhecke anlegen, die auch vom Herumklettern auf den Steinen abhalten soll. Damit nicht nur Eidechsen, sondern auch Spaziergänger die Sonne dort genießen können, möchten wir oben auf der Böschung eine Sitzbank aufstellen und daneben noch einen Baum pflanzen. Ich denke, das wird nicht nur als Biotop eine Bereicherung, sondern auch für Spaziergänger ein netter Platz.