Am Samstag, 4. Februar 2017 trafen wir uns um 10.00 Uhr am Sportplatz, um eine kleine gemeindeeigene Streuobstwiese zu entbuschen und die Bäume freizustellen.
Das Grundstück liegt etwa 300 m westlich vom Sportplatz in der Gewanne “Pleck“ terrassenartig neben einer langgezogenen südexponierten Böschung und wurde vor 20 Jahren im Rahmen einer Flurbereinigung angelegt.
Seitdem hat sich leider nie jemand richtig darum gekümmert.
Das Grundstück ist ca. 50m lang und 25 m breit – also eine Größenordnung, die in ein paar Stunden bewältigt werden konnte. Die auf der Fläche und der angrenzenden Böschung stehenden Obsthochstämme (11 Apfel-, 8 Zwetschgen-, 3 Birnen-, 1 Nuss- und 2 Kirschbäume) waren noch in einem “rettbaren“ Zustand, drohen allerdings akut von Buschwerk und Clematis überwuchert zu werden. Da der Platz zudem noch sehr schön liegt (quasi auf einer Sonnenterrasse) und mit einer Sitzgelegenheit ausgestattet auch zum Verweilen einladen könnte, fanden wir es zu schade, ihn verbuschen zu lassen.
Zwar wäre ein Verwildern im Sinne des Artenschutzes ebenfalls wertvoll, da aber bereits eine ausgedehnte (450 m lange) Feldheckenböschung angrenzt, ist der natürlichen Vielfalt besser gedient, das Grundstück als Streuobstwiese mit offener Südböschung zu erhalten.
Toll wäre es, wenn wir in der Böschung noch eine Sandsteintrockenmauer einbauen könnten – vielleicht in einer späteren Aktion.
Wer uns Sandsteine dazu zur Verfügung stellen könnte, bitten wir, sich zu melden, Tel. 06347-6335 o. 01577-6347854.
Wir hofften, dass uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machte und freuten uns auf den gemeinsamen Arbeitseinsatz.
Als Werkzeug brauchten wir wie immer Freischneider, Motorsäge, Astscheren, Heckenscheren, Gabeln und Rechen. Natürlich war jeder Helfer willkommen, ob Vereinsmitglied oder nicht.
Es war wieder ein erfolgreicher Arbeitseinsatz. Trotz unfreundlichem Wetter fanden sich zum Treff am Sportplatz 20 (!!) Helfer ein – dabei auch ein Knöringer und ein Eritreer (auf dem Foto sind leider nicht alle drauf). Mit Gabeln, Rechen, Astscheren, Motorsensen und –sägen rückten wir aus um den stark verwilderten Streuobstbestand „Pleck“ freizuschneiden. Jürgen Maul stellte uns freundlicherweise wieder seine große Rolle hin um das Gestrüpp aufzuladen. Die Bürgermeisterin spendierte uns eine Vesper mit Brezeln und Hefekranz.
Vor Ort gab es zunächst eine kleine Debatte darüber, ob wir denn hier für oder gegen die Natur arbeiten. Es wurde gefragt, wie es im Sinne des Naturschutzes an dieser Stelle gut sein soll, wildwachsende Hecken zu entfernen, während wir uns sonst doch eher den Erhalt oder die Neuanlage von Feldgehölzen wünschen?
Hierzu ist zu sagen, dass viele Arten, z.B. die meisten Tagfalter und viele andere Insekten Bewohner von offenen Flächen sind, die extensiv bewirtschaftet werden. Bei Betrachtung kleiner Flächen übertreffen z.B. europäische Halbtrockenrasen im Artenreichtum einiger Tier- und Pflanzengruppen sogar die Tropenwälder, jedoch nur solange sie vor Verbuschung geschützt und sich nicht selbst überlassen werden. Natürlich sind Feldhecken sehr wichtig, aber es ist im Sinne des Artenschutzes eben auch wichtig, Offenflächen zu erhalten.
Im Pleck hat man beides direkt nebeneinander, eine bestehende schöne ca. 450 m lange Feldhecke und die kleinere von uns nun freigeschnittene südexponierte Streuobstfläche. Artenvielfalt braucht eben vielfältige Lebensräume.
Hier waren Freischneider und Astschere sowie einige Gartenscheren im Einsatz!
Zum Abschluss des Tages pflanzten wir in der Nachbargewanne Schinderhöbel an markanter Stelle eine schöne große Linde, die die Kreisverwaltung der Gemeinde zur Verfügung gestellt hatte.