… so geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei, der Bauer, der erntete das duftende Heu. Er mäht das Getreide, dann drischt er es aus. Im Winter da gibt es manch fröhlichen Schmaus.
In Anlehnung an die 3. Strophe des Liedes „Im Märzen der Bauer…“ hat sich die eh da – Initiative, bei typischem Heuwetter – heiß und gewittrig, an die diesjährige Staffelmahd der angelegten Blühflächen und der sich anschließenden Ernte der getrockneten Kräuter und Gräser gemacht. Zum Mähen konnten wir unseren Balkenmäher einsetzen. Für das Zusammenrechen und Aufschichten des Heus bedurfte es Handarbeit mit Rechen und Heugabeln.
Wer dabei noch nicht genug ins Schwitzen gekommen war, konnte sich beim Springen in die Heuhaufen austoben.
Danke an alle Helferinnen und Helfer. Es hat mal wieder viel Spaß gemacht.
Auch Wildblumenwiesen müssen gemäht werden. Um Mitte Juni ist die Zeit des ersten Schnitts bei traditionell bewirtschafteten zweischürigen Heuwiesen. Daher wollen wir diese Woche an den von uns betreuten Flächen am Pleck und unterhalb der Liebesinsel eine Teilmahd durchführen.
Wer gerne den Duft von frischem Heu erleben möchte, kann uns gerne helfen beim zusammenrechen des Mähgutes. Wir treffen uns dazu am Samstagnachmittag, den 27.06.2020 um 14 Uhr am Sportplatz. Wer hat, bringe bitte Heurechen und -gabeln mit. Wenn das Wetter es zulässt, können wir ja im Anschluss auf unserer frisch gemähten Streuobstwiese am Pleck noch etwas zusammensitzen auf Heuhaufen – selbstverständlich jeder auf seinem eigenen in 1,5m Distanz.
Häufigkeit und Zeitpunkt der Mahd beeinflussen stark den Artenreichtum und die Artenzusammensetzung von Blumenwiesen. Bei starkem Graswuchs ist es günstig, eher noch früher bereits ab Ende Mai zu mähen, um den konkurrenzschwächeren Kräutern ausreichend Licht und Luft zu verschaffen.
Bei schwachem Graswuchs hingegen kann eine Mahd erst im Spätsommer für die Wildblumen förderlicher sein, damit sie ausblühen und sich versamen können.
Um Keimlinge nicht durch eine verfilzte Mulchschicht zu beeinträchtigen, rechen wir das Mähgut von der Fläche herunter.
Eine Mahd ist immer ein starker Eingriff in das Kleintierleben der Grünfläche. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei rotierenden Mähgeräten (Trommel- und Kreiselmähern oder Mulchgeräten) nur ca. 20 Prozent der Insekten überleben. Bei Mahd mit Mähbalken ist die Verlustrate deutlich geringer (ca. 50 Prozent). Aus diesem Grund haben wir uns im vergangenen Jahr einen Mähbalken angeschafft.
Etwas abmildern lässt sich der Eingriff noch, wenn Teilflächen stehen bleiben, in welche die Kleintiere nach der Mahd aus dem liegenden Heu abwandern können. Auch wenn es dem Ordnungssinn mancher Betrachter widerspricht, wollen wir daher bewusst einige Areale stehen lassen.
Für den Spätsommer haben wir geplant, auf noch 4 weiteren Flächen eine Wildblumenmischung auszusäen. Die Mischung enthält ca. 40 Arten aus regionaler Herkunft.
Die Mahd wird also in den kommenden Jahren zu unserer regelmäßigen „Vereinsarbeit“ werden müssen. Wir hoffen, damit wenigstens auf Kleinflächen etwas Artenvielfalt zu schaffen wie es sie auf früheren Heuwiesen mal gab.
Insekten- und Artensterben ist ein großes Thema. Um auch den
Eh-Da Flächen rund um Essingen gerecht zu werden, haben wir schon lange mit
einer Mäh-Alternative geliebäugelt.
Die Mähaktion mit Traktor und Mulcher stellt uns vor folgende Schwierigkeit: Die Streuobstwiesen sind teilweise in keinem besonders guten Bodenzustand. Die großen Unebenheiten bringen den Mulcher an seine Leistungsfähigkeit und den Fahrer des Traktors an den Rand der Verzweiflung. Weiterhin hängen die meisten Äste der langjährig ungepflegten Streuobstwiesen herab, sodass der Traktor samt Fahrer daran hängen bleibt. Diese Art der Mahd entspricht auch nicht unserer Vorstellung, dem Insekten- und Artensterben entgegenzuwirken. Beim Mulchen werden einfach zu viele Insekten geschreddert.
Unsere Nachbargemeinde verfolgt das Konzept „Pferd“,
allerdings fehlt uns hier einfach das passende Pferd dazu.
Mit der Hand per Sense und Sichel haben wir bereits erprobt.
Es stellt es sich als sehr aufwendig und mühselig heraus. Das Gras muss sehr
trocken sein und darf nicht bereits durch Wind oder Regen auf dem Boden liegen.
Ein weiteres Manko kam noch hinzu: Wer kann heute noch mit Sense und Sichel
umgehen?
Unsere vierte Alternative, dem Beweidungskonzept sind wir
jetzt schon nachgekommen.
Am Steinernen Brückl weiden jetzt zwei Mutterschafe mit
ihren zwei Lämmern. Gut eingezäunt findet jetzt dort unser erstes
Beweidungsprojekt statt. Dank unserem ortsansässigen Schäfer sind wir jetzt als
Verein stolzer „Hüter“ von vier mehr oder weniger handzahmen Schafen, die uns
die Mahd abnehmen.
Das erste Teilstück der Streuobstwiese sieht schon sehr gut aus. Wir hoffen inständig, dass auch die Goldrute noch Abnehmer findet. Die wird momentan großzügig umfressen.
Da uns die obigen Alternativen vor einen riesigen Aufwand
stellten, beschlossen wir, unsere finanziellen Rücklagen soweit anzusparen,
dass nach Abzug der Kosten für die Apfelsafterzeugung vielleicht demnächst ein
Balkenmähgerät angeschafft werden könnte.
Mit großer Freude erfuhren wir dann von der Aktion der Umweltbank „Banker on Bike“, die unsere Eh-Da Initiative mit in Ihren Bewerbungspool für 2018 aufnahmen.
Viele Mitarbeiter der UmweltBank sind begeisterte Radler. Wenn es um einen guten Zweck geht, treten sie umso kräftiger in die Pedale. Im vergangen Jahr unterstützten die sportlichen Banker so gleich drei nachhaltige Projekte mit einer Spende.
Das Grundprinzip von Banker on Bike ist so einfach wie anspornend zu gleich.
Für jeden Kilometer Arbeitsweg, den die Mitarbeiter mit dem Fahrrad zurücklegen, spendet die UmweltBank einen Euro an gemeinnützige Projekte.
Anfang 2019 erhielten wir den Anruf, dass die Eh-Da Initiative Essingen e.V. zu den glücklichen Auserwählten zähle!
Wir bedanken uns herzlich für die Spende der UmweltBank in Höhe von 3.500,00 €.
Unser Traum von einem Balkenmäher konnte somit in die
Realität umgesetzt werden.
Den Kauf konnten wir somit Ende Juni 2019 nun tätigen.
Wir freuen uns darauf, die Eh-Da Flächen in Essingen nunmehr
mit unserem Balkenmäher mähen zu können. Unsere ersten Versuche machten bereits
viel Spaß. Das Gerät der Marke Bertollini bietet uns die Möglichkeit, durch
unterschiedliche Mahdeinheiten dem Insektensterben entgegenzuwirken.
Auf der Streuobstwiese “Am steinernen Brückl” sind unsere 2 Mutterschafe samt den zwei Lämmern eingezogen.
Dank Rübenschnitzel von Carola Gerstmann lieben diese vier Schafe uns Eh-Da Mitglieder natürlich über alles!
Die Streuobstwiese wird von den fließigen “Mähern” jetzt Stück für Stück abgeweidet und hilft somit dem Artensterben vorzubeugen und bietet der Insektenvielfalt allerlei Möglichkeiten, sich dort wohlzufühlen.
Ein herzliches Dankeschön geht an unseren Schäfer Herrn Mees, der uns die Vierbeiner zur Verfügung gestellt hat.
Dank der großzügigen Spende in Höhe von 3.500,00 € der Umweltbank konnte jetzt auch endlich der nagelneue Balkenmäher organisiert werden.
Die Aktion “Banker on Bike” unterstützte uns bei den Anschaffungskosten! Wir freuen uns riesig darüber und haben schon ein paar “Testfahrten” gemacht.
Noch ein Hinweis in eigener Sache: Da unsere Eh-Da Flächen leider schon desöfteren dem Unwissen zu Leide gefallen sind, haben wir jetzt kleine Hinweisschilder aufgestellt.
Auf mehreren kleinen
Gemeindeflächen haben wir im letzten Jahr Wildblumenmischungen ausgesät. Den
durch Mulchen artenarm gehaltenen Grasflächen wollten wir wieder etwas mehr
„Leben einhauchen“. Um eine genetische Verfremdung zu vermeiden, verwendeten
wir nur Saatgut regionaler Herkunft. Die wenigen hierauf spezialisierten
Anbieter melden übrigens dieses Jahr Lieferengpässe oder gar Ausverkauf. Die
Schlagzeilen über Artenverarmung und Insektensterben haben anscheinend eine
hohe Nachfrage bewirkt.
Bedingt durch eine recht späte
Aussaat und den extrem trockenen Sommer war die Keimung ziemlich bescheiden und
wir befürchteten schon einen Misserfolg. Die Vergrasung schien sich wieder
durchzusetzen.
Jetzt zeigt sich, dass bei solchen Einsaaten Geduld angebracht ist und man mindestens bis zum Folgejahr warten muss.
Viele Arten blühen sowieso erst ab dem zweiten Jahr und einige Samen haben vielleicht auch erst dies Jahr gekeimt. Wer sich die Stellen jetzt anschaut fühlt sich an artenreiche Wiesen erinnert, wie sie manche noch von früher kennen.
Wir versuchen nun, diese
bescheidene Bereicherung unserer Artenvielfalt zu erhalten und wollen auch gern
noch mehr derartige Wildblumenflächen anlegen. Wichtig ist dabei, diese Flächen
nicht mehr zu mulchen! Untersuchungen haben gezeigt, dass die rotierenden
Schneidwerke, welche das Grüngut gleich in der Fläche zerhäckseln, dabei auch
den größten Teil der Kleintierfauna vernichten. Weiterhin erzeugt die den Boden
bedeckende Streu ein Kleinklima in Bodennähe, das besonders für wärmeliebende
Insekten, wie z.B. die vielen bodenbrütigen Wildbienenarten ungünstig ist. Es
entsteht so der paradoxe Effekt, dass Mulchen trotz Klimawandel die
wärmeliebenden Insekten vertreibt.
Vermeiden lässt sich dies am
besten durch eine späte Mahd (nach der Hauptblüte) mit einem nicht rotierenden
Gerät und die Entfernung des Mähguts oder durch eine schonende extensive
Beweidung.
Da sich eine Beweidung auf
solchen Kleinflächen nicht lohnt, ist es sinnvoll, diese mit einem
Balkenmähgerät einmal jährlich zu mähen.
Wir haben uns daher riesig
gefreut über eine großzügige Spende der UmweltBank an unseren Verein in Höhe
von 3.500 Euro. Zusammen mit durch Apfelsaftverkauf erwirtschafteten Mitteln
war es uns damit möglich, einen geeigneten Balkenmäher zu bestellen. Das Gerät
wurde letzte Woche geliefert, und muss beim Landmaschinenhändler nur noch
zusammengebaut werden. Wir werden demnächst über die ersten Einsätze berichten.
Während unser Essinger Storchenpärchen sein Gelege hegt und pflegt, ist für die Eh-Da Initiative die Zeit zur Saatvorbereitung sowie die erstmalige Aussaat gekommen.
Mit Saatgut, Rechen und der geliehenen Walze der Firma Boels aus Bornheim ging es jetzt ans Werk.
Unsere vorjährige „Handarbeit“ am Hinkelstein, jetzt von Löwenzahn fast schon überwuchert, wurde dankenswerterweise vom Weingut Glas diese Woche nochmals mit der Kreiselegge bearbeitet.
Der Blühstreifen an der Pferdekoppel von Sigrid Schork wurde ebenfalls vor zwei Wochen vom Weingut Glas vorbereitet und das Saatgut konnte in die fein lockere Erde eingebracht und angewalzt werden.
Am Eck Mühl- und Brühlstraße in der Einmündung zum Pfaffenhohl direkt am Hainbach gestalteten sich die Bodenarbeiten ein wenig schwieriger.
Wurzelwerk des vom Windbruch betroffenen Kirchbaumes aus dem Jahr 2017 sowie der dort gelegene Abflusskanal waren nur mit einer Handfräse zu umgehen. Aber auch hier konnte final die Einsaat vorgenommen werden.
Am Skater-Platz
sowie auf der gegenüberliegenden Seite hinter der Birnbaumfläche, am Flösselhohl, wurden von Bernhard Pabst mit dem Traktor die Vorarbeiten geleistet und heute Morgen begleitet von viel Sonne die Einsaat und Anwalzung vorgenommen.
Wir sind gespannt, wie sich die Aussaat entwickelt und stehen zur erstmaligen Mahd parat.
Herzlichen Dank an das Weingut Glas und an Bernhard Pabst für die geleisteten Bodenarbeiten.
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