Es ist schade
um die vielen ungeschnittenen Obst-Hochstämme in unserer Flur. Zwar ist auch
ein ungeschnittener Obstbaum eine Bereicherung für die Landschaft, er bildet
sogar mehr Blüten als sein geschnittener Kollege und eine sehr dichte Krone,
die Vögeln einen prima Schutz bietet. Die Nutzung seines Obstes ist
allerdings stark eingeschränkt, weil die Früchte schlechter belichtet
werden oder unzugänglich in hohen Randbereichen wachsen. Oft brechen auch Äste
weg weil sie die Fruchtlast nicht tragen können.
Um eine
stabile, nutzbare und trotzdem naturnahe Krone zu erhalten braucht es
Schnitteingriffe. Leider beherrschen dies immer weniger Leute und so verwildern
die meisten unserer öffentlichen Obstbäume. Dabei ist es nicht soo schwierig,
und wer es mal praktiziert, wird feststellen, dass es sogar sehr befriedigend
ist, die Reaktion und Entwicklung der geschnittenen Kronen über die Jahre zu
beobachten.
Um hoffentlich ein paar künftige „Mitschneider“ zu gewinnen, laden wir
an den folgenden drei Samstagen (29.Feb., 7. und 14. März 2020)
zu praktischen Schnittübungen ein. Die grundlegenden Wuchsregeln und deren Anwendung in der Praxis sollen hierbei erläutert werden. Wir üben dies sowohl an Jungbäumen, deren Entwicklung wir noch gut steuern können, wollen uns aber auch an alte ungeschnittene „Haudegen“ wagen, bei denen die „lehrbuchmäßige“ Entwicklung einer Pyramiden- oder Oeschbergkrone verpasst wurde. Hier ist kreativer „Freestyle-Schnitt“ gefragt, bei dem trotzdem die Gesetzmäßigkeiten des Wuchses und der Baumstatik beachtet werden müssen.
Bei noch leicht frostigen Temperaturen aber strahlendem Himmel rückten wir, heute am Samstagmorgen, den 08.02.2020 aus, um Obstbäume in der Flur südlich der Ortslage von wildem Unterwuchs zu befreien. Im kleinen Team klappte das ganz prima.
Vielen Dank an die Helfer.
Während eine Motorsäge und ein Freischneider die Gehölze abschnitten, waren zwei Leute mit wegräumen des Schnittgutes beschäftigt.
Wir schafften immerhin ca. 25 Bäume. Am kommenden Samstag soll es dann an den Domterrassen weiter gehen.
Folgende Hochstamm-Obstbäume stehen auf öffentlichen Flächen in unserer Gemarkung:
189 Apfelbäume
177 Pflaumenbäume (inkl. Mirabellen und Reineclauden)
154 Kirschbäume
140 Nussbäume (viele wilde Sämlinge in Feldgehölzen nicht mitgezählt)
132 Birnbäume
64 Speierlinge
22 Maulbeerbäume
48 Mandelbäume (meist Bittermandeln)
12 Elsbeerbäume
Summe = 938
Die alle zu schneiden, wäre eine Mammutaufgabe, zumal viele praktisch noch nie geschnitten wurden, bzw. nur zur Wegseite hin einen “Vollernterschnitt” kennen gelernt haben.
Wie kriegen wir (oder die Gemeinde?) das “gebacken”
Zunächst: Die meisten dieser Bäume brauchen gar keinen Schnitt und bilden von Natur aus meist ausgeglichene Kronen. Dazu zählen Nussbäume, Speierlinge, Maulbeerbäume, Mandeln, Elsbeeren und Süßkirschen.
Es bleiben also noch summa summarum 489 Apfel-, Birn- und Pflaumenbäume.
Immer noch eine ganze Menge.
Als erste Maßnahme schlagen wir jedoch noch gar keinen Kronenschnitt vor, sondern einen Arbeitseinsatz zum Rückschnitt des konkurrierenden Unterwuchses.
Viele unserer schönen Obstbäume werden nämlich von durchwachsenden Unterlagentrieben und Wildgehölzen sehr bedrängt und im Wachstum behindert.
Die Gemeinde kommt einfach nicht dazu, die alle zu beseitigen und ich fände es daher prima, wenn wir da aktiv werden.
Dieser Wegschnitt ist auch nur bis Ende Februar erlaubt, während wir die Obstkronen noch bis Ende März schneiden können.
Wir schlagen vor, wir treffen unsam Samstag, den 8. Februar um 10 Uhr am Sportplatz.
Wer hat, bringe bitte Motorsäge, Freischneider und große Astscheren mit.
Je nachdem, wie viele wir sind, können wir dann die Plätze mit mehreren Autos anfahren.
Das Schnittholz müssten wir vor Ort auf Haufen legen, so dass es von der Gemeinde später verladen und entsorgen kann.
Warum machen wir das überhaupt?
Streuobstflächen können eine sehr große Artenvielfalt beherbergen, weil
in den eng benachbarten schattigen und besonnten Arealen sich ein vielfältiges Pflanzenmosaik entwickeln kann
keine Spritzung und Düngung angewandt wird
es wertvolles Totholz in Form von alten und absterbenden Bäumen gibt
es ein großes Angebot für Blütenbesucher gibt sowohl in den Bäumen als auch darunter
außerdem noch, weil
Streuobstwiesen sind schön, sowohl zur Blüte- als auch zur Fruchtzeit (nicht von ungefähr sind alte Paradiesdarstellungen Streuobst-ähnlich)
seltene alte Obstsorten können hier erhalten werden
unsere stark agrarisch geprägte Gemarkung hat so wenigstens noch ein paar Farbtupfer
nicht
zuletzt können wir gesundes Obst für jedermann von diesen Flächen
ernten, auch wenn wir das bei unserem derzeitigen Wohlstand vielleicht
nicht nötig haben. Irgendwann sind wir vielleicht wieder dankbar dafür. Ich sehe das also durchaus auch als Daseinsvorsorge.
Unser Beweidungskonzept am Steinernen Brückl geht dem Ende
zu. Unsere fleißigen vier „Lohnunternehmer“ treten bald ihre Heimreise zu ihren
Artgenossen an und haben sicherlich viel zu erzählen.
Am Samstag sind unsere 4 treuen Mäher das letzte Mal
umgekoppelt worden und nun am Ende der Streuobstwiese angelangt.
Vielen Dank hierzu an alle Wasserschlepper, Leckerli-Bringer
und Weidezaunkontrolleure, die es uns möglich gemacht haben, diese neue Art von
Beweidungskonzept ausgiebig zu testen.
Da Schafe sich nach einer Studie der University of Cambridge
ausgezeichnet Gesichter merken können, sind wir auf nächstes Jahr schon ganz
gespannt. Ob sie uns wohl wiedererkennen?
Unterstützung erhielten unsere Vierbeiner nach der Umkopplung auf ein neues Stück Grün dann von unserem Balkenmäher. Hier hatte keine Brombeerranke, kein Hartriegel und auch keine Kanadische Goldrute eine Chance.
Da die Kanadische Goldrute als invasiver Neophyt, d. h. als Verdränger heimischer Arten gilt, sind wir aktiv bemüht, deren Ausbreitung zu verhindern.
Leider hat jedoch auf den letzten Metern unser Balkenmäher schlapp gemacht und uns einen platten Reifen beschert. Aber mit platten Reifen kennen wir uns mittlerweile ja aus!
Unsere geliehenen Schafe mähen so nach und nach das Grün auf dem Steinernen Brückl ab. Morgen werden sie umgekoppelt, das erste von fünf Teilstücken ist bereits so gut wie abgegrast.
Auf den noch nicht eingezäunten Flächen fliegen zahlreiche Schmetterlinge. Einige Exemplare haben sich “freiwillig” fotographieren lassen.
Innerhalb weniger Minuten flogen vor die Linse:
Wer also bei der Bestimmung dieses kleinen tagaktiven Nachtfalters mithelfen möchte, wir freuen uns auf eine Rückmeldung.
Insekten- und Artensterben ist ein großes Thema. Um auch den
Eh-Da Flächen rund um Essingen gerecht zu werden, haben wir schon lange mit
einer Mäh-Alternative geliebäugelt.
Die Mähaktion mit Traktor und Mulcher stellt uns vor folgende Schwierigkeit: Die Streuobstwiesen sind teilweise in keinem besonders guten Bodenzustand. Die großen Unebenheiten bringen den Mulcher an seine Leistungsfähigkeit und den Fahrer des Traktors an den Rand der Verzweiflung. Weiterhin hängen die meisten Äste der langjährig ungepflegten Streuobstwiesen herab, sodass der Traktor samt Fahrer daran hängen bleibt. Diese Art der Mahd entspricht auch nicht unserer Vorstellung, dem Insekten- und Artensterben entgegenzuwirken. Beim Mulchen werden einfach zu viele Insekten geschreddert.
Unsere Nachbargemeinde verfolgt das Konzept „Pferd“,
allerdings fehlt uns hier einfach das passende Pferd dazu.
Mit der Hand per Sense und Sichel haben wir bereits erprobt.
Es stellt es sich als sehr aufwendig und mühselig heraus. Das Gras muss sehr
trocken sein und darf nicht bereits durch Wind oder Regen auf dem Boden liegen.
Ein weiteres Manko kam noch hinzu: Wer kann heute noch mit Sense und Sichel
umgehen?
Unsere vierte Alternative, dem Beweidungskonzept sind wir
jetzt schon nachgekommen.
Am Steinernen Brückl weiden jetzt zwei Mutterschafe mit
ihren zwei Lämmern. Gut eingezäunt findet jetzt dort unser erstes
Beweidungsprojekt statt. Dank unserem ortsansässigen Schäfer sind wir jetzt als
Verein stolzer „Hüter“ von vier mehr oder weniger handzahmen Schafen, die uns
die Mahd abnehmen.
Das erste Teilstück der Streuobstwiese sieht schon sehr gut aus. Wir hoffen inständig, dass auch die Goldrute noch Abnehmer findet. Die wird momentan großzügig umfressen.
Da uns die obigen Alternativen vor einen riesigen Aufwand
stellten, beschlossen wir, unsere finanziellen Rücklagen soweit anzusparen,
dass nach Abzug der Kosten für die Apfelsafterzeugung vielleicht demnächst ein
Balkenmähgerät angeschafft werden könnte.
Mit großer Freude erfuhren wir dann von der Aktion der Umweltbank „Banker on Bike“, die unsere Eh-Da Initiative mit in Ihren Bewerbungspool für 2018 aufnahmen.
Viele Mitarbeiter der UmweltBank sind begeisterte Radler. Wenn es um einen guten Zweck geht, treten sie umso kräftiger in die Pedale. Im vergangen Jahr unterstützten die sportlichen Banker so gleich drei nachhaltige Projekte mit einer Spende.
Das Grundprinzip von Banker on Bike ist so einfach wie anspornend zu gleich.
Für jeden Kilometer Arbeitsweg, den die Mitarbeiter mit dem Fahrrad zurücklegen, spendet die UmweltBank einen Euro an gemeinnützige Projekte.
Anfang 2019 erhielten wir den Anruf, dass die Eh-Da Initiative Essingen e.V. zu den glücklichen Auserwählten zähle!
Wir bedanken uns herzlich für die Spende der UmweltBank in Höhe von 3.500,00 €.
Unser Traum von einem Balkenmäher konnte somit in die
Realität umgesetzt werden.
Den Kauf konnten wir somit Ende Juni 2019 nun tätigen.
Wir freuen uns darauf, die Eh-Da Flächen in Essingen nunmehr
mit unserem Balkenmäher mähen zu können. Unsere ersten Versuche machten bereits
viel Spaß. Das Gerät der Marke Bertollini bietet uns die Möglichkeit, durch
unterschiedliche Mahdeinheiten dem Insektensterben entgegenzuwirken.
Auf der Streuobstwiese “Am steinernen Brückl” sind unsere 2 Mutterschafe samt den zwei Lämmern eingezogen.
Dank Rübenschnitzel von Carola Gerstmann lieben diese vier Schafe uns Eh-Da Mitglieder natürlich über alles!
Die Streuobstwiese wird von den fließigen “Mähern” jetzt Stück für Stück abgeweidet und hilft somit dem Artensterben vorzubeugen und bietet der Insektenvielfalt allerlei Möglichkeiten, sich dort wohlzufühlen.
Ein herzliches Dankeschön geht an unseren Schäfer Herrn Mees, der uns die Vierbeiner zur Verfügung gestellt hat.
Dank der großzügigen Spende in Höhe von 3.500,00 € der Umweltbank konnte jetzt auch endlich der nagelneue Balkenmäher organisiert werden.
Die Aktion “Banker on Bike” unterstützte uns bei den Anschaffungskosten! Wir freuen uns riesig darüber und haben schon ein paar “Testfahrten” gemacht.
Noch ein Hinweis in eigener Sache: Da unsere Eh-Da Flächen leider schon desöfteren dem Unwissen zu Leide gefallen sind, haben wir jetzt kleine Hinweisschilder aufgestellt.
Seit gestern, dem 22.06.2019 haben wir tierische Helfer “leihweise” im Einsatz zur Pflege unserer Streuobstwiese am Steinernen Brückel.
Gunter Mees hat uns freundlicherweise 4 seiner Schafe zur Verfügung gestellt, unter der Bedingung, dass wir uns selbst um Tränke und rechtzeitiges Versetzen des Elektrozaunes kümmern.
Was da zu machen ist und wer das an welchen Tagen übernehmen kann, wollen wir am Samstag morgen vor Ort besprechen.
Wir gehen davon aus, dass täglich eine(r) von uns mal hin muss um nach dem Wasser zu schauen, die Schäfchen zu zählen (1,2,3,4), nachzusehen ob der Zaun noch in Ordnung ist und hin und wieder den Tieren ein Leckerli mitbringen (damit sie zutraulich bleiben) – und bei eventuellen Wolfsrissen Alarm schlagen.
Für jeden, der sowas noch nie gemacht hat, eine schöne Gelegenheit, den Umgang mit Schafen und Wölfen 😉 mal praktisch zu erleben. Wir hoffen, das wir trotz Urlaubszeit genug Leute sein werden.
Am Donnerstag, den 21.03.2019 wurden unsere 16 gelieferten Obstbäume eingepflanzt und mit Verbissschutz versehen.
1,94 Prozent der Essinger Gemarkung sind Eh da-Flächen, so genannt, weil sie „eh da sind“, ohne besonders genutzt zu werden.
Zum Vergleich: Landwirtschaft und Weinbau = 70.2 %; Siedlung und Gewerbe = 8,37 %; Straßen außer Orts = 1,11 %.
Ein Großteil dieser Eh da-Flächen wurde erst in den letzten 25 Jahren im Rahmen von mehreren Flurbereinigungen zum Zwecke des Naturschutzes und der Landschaftspflege ausgewiesen.
Viele davon sind Streuobstflächen oder Baumalleen. Insgesamt wurden dabei etwas mehr als 1.000 Bäume gepflanzt.
Diese ursprünglich angelegten Baumpflanzungen weisen mittlerweile Lücken auf (14,3 % Fehlbestand) und müssen zur Erhaltung nachgepflanzt werden.
Wir bemühen uns nun seit über zwei Jahren darum.
So konnten wir auch dieses Jahr wieder 20 Obst-Hochstämme ersetzen.
Wir finanzierend dies durch unseren Apfelsaftverkauf und mit Fördermitteln.
Um die Flächen für Schafbeweidung nutzbar zu halten, ist ein stabiler und mindestens 20 Jahre haltbarer Verbissschutz erforderlich. Dieser wurde ebenfalls an einigen Bäumen am Steinernen Brückl angebracht.
Endlich sind unser Nistkästen da, die wir schnellstmöglich “an den Baum” bringen müssen. Zumindest für die etwas kleineren Gesellen….
Treffpunkt: am 16.03.2019 bei Eckart Kleemann, Gerämmestr. 22 (Mitfahrgelegenheiten sind vorhanden)
Uhrzeit: 9:30 Uhr
Mitbringen: festes Schuhwerk, Handschuhe
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