Die Trockenmauer an der Katzenmilch – Folge 1

Katzenmilch, ein seltsamer Name für eine Flurgewanne ca. 1 km nördlich von Essingen. Eine der Sonne zugewandte langgezogene Böschung begrenzt diese Wingertslage nach Süden zum „großen Tal“ und den „Phulwiesen“. In der Böschung finden sich drei kleine Trockenmauern, auf denen viele Eidechsen zu beobachten sind. Über einer dieser Mauern befand sich ein Plateau, ein schöner Platz zum Aufstellen einer Sitzbank, angenehm beschattet von zwei großen Nussbäumen. Leider war dies nicht direkt möglich, denn die Mauer stellte sich als baufällig und instabil heraus und war durchsetzt mit unschönem Beton. So nahmen wir uns vor, sie vor der Bankaufstellung optisch attraktiv und stabil neu aufzubauen.

Oben: Mathias hat die ersten 5 Steine gesetzt
Unten: Hier setzt er die 5. Reihe

Dank zwei Sandsteinspenden von Frank Schreieck und Fam. Joachim-Heupel konnten wir letzten Samstag damit beginnen. So eine Trockenmauer fachgerecht zu setzen, erfordert allerdings spezielles handwerkliches Können. Gott sei Dank haben wir einen Mitbürger, der sich damit auskennt. Mathias Lindner hat sich bereiterklärt, dies zu übernehmen. Drei Terrassenstufen mit jeweils etwa 5 Steinreihen sollen es werden. Dazu muss der ganze Böschungsbereich neu modelliert werden. Schon vor Wochen hatten wir festgestellt, dass wir das per Handarbeit kaum schaffen würden. Unser Vereinsmitglied Alexander Macht konnte uns bei Firma Gerach einen Mietbagger preisgünstig besorgen. Schon die ersten Schürfe mit der Baggerschaufel brachten unter der Böschung ungeahnte Überraschungen zutage. Viele große Betonbrocken, durchsetzt mit Bauschutt, Sandsteinen, Knäueln aus rostigem Wingertsdraht, Betonpfähle mit Eisen, ein paar alte Düngersäcke usw. Es fehlten nur noch tote Katzen. Kurz und gut, es war eine ziemliche Plackerei, den Baugrund brauchbar herzustellen. Am Samstagmorgen gegen 9:00 Uhr hatten wir den Untergrund für die erste Terrasse vorbereitet. Dann ging es mit der Setzarbeit los. Mathias passte Stein für Stein ein und klopfte ihn fest. Die Schwierigkeit besteht darin, aus den vorhandenen Steinen einen jeweils passenden herauszufinden. Für jeden Stein muss man mindestens 10 zur Auswahl haben. Das ist eine echte Sisyphusarbeit. Am Nachmittag war dann die erste Terrasse fertig und die nächste konnte begonnen werden. Es sieht jetzt schon sehr schön aus und man kann sich vorstellen, dass das ein Schmuckstück wird, wenn es mal fertig ist. Im September soll es dann weitergehen. Wir bräuchten allerdings dringend noch mehr Sandsteine.

Ohne die engagierten ehrenamtlichen „Handlanger“ der Eh da-Initiative wäre eine solche Aktion nicht möglich. Vielen Dank an alle, die trotz der Hitze mithalfen. Und vor allem an die beiden Haupakteure Mathias Lindner und Alexander Macht, die den Freitagnachmittag und den ganzen Samstag opferten.

Im September haben wir die Fortführung der Arbeiten geplant und werden in Folge 2 berichten.